🤫 Warum wir alle einfach mal still sein sollten
…und warum ich eine Woche im Schweigekloster war
Hello Creative,
heute vor zwei Wochen bin ich nach sieben Tagen im Schweigekloster ganz beflügelt wieder in Berlin angekommen. Ich war felsenfest in meiner Mitte und nichts konnte mein “Zen” erschüttern. Heute, exakt zwei Wochen später, darf ich mir eingestehen, dass es herausfordernd ist, diesen Zustand aufrechtzuerhalten - jedoch nicht unmöglich.
Eine Erfahrung in der Zeit im Kloster war für mich wirklich „life changing“.
Doch bevor ich auf diese Erfahrung eingehe: Warum habe ich mich eigentlich dazu entschieden, eine Woche ins Kloster zu gehen und zu schweigen - wenn doch eigentlich die Aktivität meine Komfortzone ist?! Ich arbeite gerne und viel. Ich bin ein Kommunikator. In meiner Freizeit treffe ich gern Freunde. Im Urlaub bin ich aktiv und will immer so viel erleben, wie möglich. Meine Woche ist gut durchgeplant und oft schließe ich jede freie Lücke im Kalender. Ende 2022 dachte ich mir deshalb: Wie wäre es mal mit dem absoluten Gegenteil? Einmal so richtig aus meiner Komfortzone ausbrechen, komplett offline sein, nicht sprechen - und das alles ganz alleine. Quasi ein Urlaub in mir. Da ich ein Mensch bin, der gerne die volle Amplitude des Lebens mitnimmt, war für mich schnell klar, dass ich mich hier mal eben auf einen Fall von 100 auf 0 eingelassen hatte.
Wenn du mehr über meine Zeit im Kloster erfahren möchtest und daran interessiert bist, welche Möglichkeiten es gibt, um „in Stille“ zu gehen, dann abonniere jetzt meinen Podcast „Dare to Create“. Darin erscheint nämlich morgen eine Solo-Folge mit meinen „5 Erkenntnissen aus 7 Tagen Schweigekloster". Ich empfehle dir die Folge von Herzen, wenn du für dich herausfinden möchtest, ob die tiefgründigste Erfahrung, die man mit sich selbst haben kann, auch etwas für dich sein kann.
Gedacht, gesagt, getan - und dann saß ich plötzlich mutterseelenallein in meinem Klosterzimmer. Kein Internet, kein Telefon und mit einem „In Stille“-Button, der an meinen Pullover fixiert war – was so viel bedeutet wie „ich spreche nicht, also sprich mich nicht an“. Die ersten drei Tage waren schmerzhaft und die restliche Zeit fühlte sich an wie der sprichwörtliche Himmel auf Erden.
Was ist also am Ende von Tag 3 passiert? Mir wurde von einem Moment auf den anderen bewusst, dass ich mir meine Welt, meine “Probleme”, meine Sorgen, meine Ängste ausschließlich selbst konstruiere. Dass mein Befinden davon abhängt, was ich denke, wie ich denke und wie sehr ich mich mit meinen Gedanken identifiziere. Nur ich selbst bin dafür verantwortlich, wie es mir geht!
Ein Beispiel: Du musst gemeinsam mit einem Kollegen eine Präsentation vorbereiten. Du bist total genervt, da er einen Tag vor der Deadline seinen Part immer noch nicht eingearbeitet hat und du hast das Gefühl, dass es ihm ohnehin völlig egal ist. Dir ist es aber wichtig, einen guten Job zu machen und deshalb sagst du das geplante Dinner mit Freunden ab, um eine Nachtschicht einzulegen. Du bist zutiefst genervt, wütend und fühlst dich betrogen. Du malst dir detailliert aus, wie du deinen Kollegen zur Verantwortung ziehen wirst, weil das wirklich gar nicht geht!
Wenn ich dich in diesem Moment fragte, ob es wahr ist, dass dein Kollege die Präsentation nicht vorbereitet hat, würdest du mit JA antworten. Und wenn ich dich dann fragte, ob du mit absoluter Sicherheit sagen kannst, dass das wahr ist, würdest du deine Überzeugung womöglich noch mal überdenken - denn du könntest es nicht mit 100%iger Gewissheit sagen.
Vielleicht ist die Präsentation schon längst vorbereitet, nur noch nicht geteilt. Vielleicht gab es einen Notfall in der Familie. Vielleicht wurde die Deadline nicht klar kommuniziert. Vielleicht, vielleicht, vielleicht…hättest du das Dinner gar nicht absagen müssen.
Worauf ich hinaus will: Oft zerbrechen wir uns über Dinge den Kopf, die nicht der Realität entsprechen, sondern lediglich ein Produkt unserer Vorstellungskraft sind - und wie wir uns unsere eigene Realität konstruieren, hängt von unseren individuellen Konditionierungen ab, das heißt von den Gedankenmustern, die wir im Laufe unseres Lebens kultiviert haben. Das Heimtückische daran ist, dass diese Gedanken oft automatisch entstehen, obwohl wir vielleicht lieber ganz anders denken würden.
Diese tiefe Erkenntnis hat also dazu geführt, dass ich ab Tag 3 einfach jeden negativen Gedanken, der in mir aufkeimte, in einem mehrstufigen Prozess überprüft habe. Das Ergebnis: Zum einen habe ich mir damit selbst bewiesen, dass die Realität oft viel erfreulicher ist, als wir sie uns zusammenspinnen. Zum anderen gerate ich nicht mehr in endlose negative Gedankenspiralen, sondern kann mit mehr Gelassenheit durchs Leben gehen.
Wenn du tiefere Einblicke in die Methode dahinter gewinnen möchtest, empfehle ich dir „The Work“ von der Autorin Byron Katie. Weitere Erkenntnisse aus meiner Zeit in Stille teile ich in der morgigen Podcastfolge!
Dare to Create,
Aimie
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📉 Der Global Risk Report 2023 wurde vom World Economic Forum veröffentlicht. Eine spannende Quelle als Ergänzung zur Buchempfehlung. Kann auch dazu dienen, dir zu überlegen, welches Problem du ggf. unternehmerisch lösen könntest.
🤖 Ein Tech-Kolumnist der New York Times schreibt über eine zweistündige Chat-Sitzung und berichtet darüber in der NYT. Der Bot nennt ihm seinen Namen und schreibt „Ich möchte am Leben sein“. Diese Konversation hat letzte Woche für Aufsehen gesorgt. „Der Grund, warum wir diese Art von Verhalten bekommen, ist, dass die Systeme tatsächlich auf riesige Mengen von Dialogdaten trainiert werden, die von Menschen stammen“, sagt Abdul-Mageed, von der University of British Columbia. „Und weil die Daten von Menschen stammen, haben sie Ausdrucksformen von Dingen wie Emotionen“. Spannend!
🤖 Zum Thema AI noch ein guter Podcast von “The Daily”: The Online Search Wars Got Scary. Fast.
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